Anlässlich des 35jährigen Museumsgeburtstages am Sonntag, dem 18. Mai 2025, gibt das Museum einen kurzen Überblick über die Entwicklung des Sammlungsbestandes, der die Grundlage jeglicher Museumsarbeit ist. Deshalb sind die Mitarbeiterinnen erfreut, neben der Vielzahl an Objekten, die seit 1986 und dann vor allem nach der Eröffnung des Museums 1990 ins Museum gelangt sind, nun bürgerliche Wohnkultur und Zeugnisse präsentieren zu können. Dies wurde durch die jahrzehntelange Kontaktpflege zur Enkelin des Teterower Bauunternehmers Awolin und Tochter des langjährigen Schlachthofdirektors Dr. Johannes Kurth ermöglicht. Der Wunsch von Frau Hannelise Kurth und ihres Vaters war es immer, dass relevante Objekte und Dokumente der Familie wieder nach Teterow zurückgehen. Sie stehen stellvertretend für gutbürgerliches Leben im 19. und 20. Jahrhundert in Teterow durch wirtschaftlichen Aufschwung vor allem in der Gründerzeit. Gezeigt werden Fotos, Dokumente, Wohnungsinterieur und Möbel.
Hanna Awolin und ihr Halbbruder Berni (Bernhard) Awolin auf dem väterlichen Sägereiplatz in Teterow, kurz vor 1914.
Hannas Tochter, Hannelise Kurth, übereignete seit 1998 dem Stadtmuseum Teterow wertvolle Dokumente und Objekte, die den Zeitgeist und die Geschichte dokumentieren. Schon seit dem Jahr 2017 werden im Malchiner Tor etliche Objekte von ihr der Öffentlichkeit präsentiert. Dazu gehören Eisenschmuck und Haushaltsgegenstände, die mit dem Motto „Gold gab ich für Eisen“ und „Vaterlandsdank“ den Ersten Weltkrieg und die hurrapatriotische Gesinnung eines großen Teiles der Bevölkerung bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges dokumentieren. Typischen Schmuck und Interieur der Gründerzeit finden wir dort ebenso.
Hausratsgegenstände, insbesondere Porzellan und Besteckteile mit Monogrammen galten vom Biedermeier bis in die 1930er Jahre als Zeichen kultivierter Lebensart.
Text: Meike Jezmann