Im Rahmen des Begleitprogramms zur Sonderausstellung „Eugen Geinitz – Erforschung der Eiszeitlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern“ lädt das Müritzeum zu einer Vortragsreihe rund um das Thema Geologie und Eiszeit ein. Zu Beginn geht es mit Prof. Robert Sommer mit den neuesten Forschungen zurück in die Eiszeit.
Am Ende der Eiszeit ereignete sich im Zuge der Klimaerwärmung ein starker Wandel der Fauna: Tiere wie Mammut, Wollhaarnashorn oder Höhlenlöwe, die an eine offene Landschaft und kaltes Klima angepasst waren, starben aus. Andererseits besiedelten Tierarten wie Rothirsch, Reh und Elch unsere Region. Der Landschaftswandel verursachte ein buntes „Kommen und Gehen“ und die steinzeitlichen Jägergruppen mussten sich an ganz verschiedene Beutetiere anpassen. In diesem Zusammenhang ist auch das Schicksal der letzten Rentierjäger in Nordeuropa aus archäologischer Perspektive von großem Interesse: Sie überdauerten mit ihrem Hauptbeutetier bis ans Ende der Eiszeit und danach verliert sich ihre Spur. Folgten sie den Rentierherden nach Skandinavien oder übernahmen sie aufgrund der verbesserten Ernährungs- und Überlebensmöglichkeiten die Kultur von nacheiszeitlichen Einwanderern der mittleren Steinzeit, die aus dem Süden kamen? Prof. Dr. rer. nat. habil. Robert Sommer reist mit den Vortragsgästen am Mittwoch, 07.05.2025 um 18.30 Uhr im Müritzeum zurück in die Eiszeit, nimmt die Spur auf und spannt den Bogen zu den neuesten Forschungen zu den letzten Rentieren und Rentierjägern.
Aktuelle Altersdatierungen von Rentiergeweihresten und Speerspitzen aus Norddeutschland und Polen, die unter anderem auch aus der Naturhistorischen Landessammlung des Müritzeums stammen, geben neue und sehr interessante Hinweise zu dieser Mensch-Umwelt-Beziehung.
Interessierte sind herzlich eingeladen in die Eiszeitforschung von einst und jetzt an diesem Vortragsabend einzutauchen.
Der Vortrag ist kostenfrei, um eine Spende wird gebeten.