Celtic-fields und Wölbäcker - Spuren historischer Landnutzungen im Wald | Müritz-Nationalpark-Partner

Celtic-fields und Wölbäcker - Spuren historischer Landnutzungen im WaldMüritz-Nationalpark-Partner

In weiten Teilen der heutigen Wälder Mecklenburg-Vorpommerns gibt es Spuren früherer argrarischer Landnutzungen, die bis vor wenigen Jahren völlig unerkannt waren. Prof. Dr. Maik Stöckmann von der Hochschule Neubrandenburg macht in seinem Vortrag am Mittwoch, 15.02.2023 um 18:30 Uhr diese Spuren sichtbar. Dabei hat er die mittelalterlichen aber auch viel älteren Strukturen im Blick.

Mittelalterliche Wölbäcker nehmen in Mecklenburg-Vorpommern große Areale ein, auch wenn sie oftmals stark erodiert und nur teilweise mit dem bloßen Auge erkennbar sind. Doch aus den heute flächendeckend vorhandenen flugzeuggestützten Laserscans lassen sich hochaufgelöste digitale Geländemodelle berechnen, die das weiträumige Ausmaß und die Struktur dieser fossilen Landnutzungsstrukturen aufzeigen und neue Forschungsansätze ermöglichen.

In kleineren Bereichen heutiger Wälder gibt es neben den langgestreckten, schmalen Wölbäckern auch Spuren noch älterer - vorgeschichtlicher - Feldsysteme, die aus kleinen, blockförmigen Feldern bestehen und für die sich unter Forschern der Begriff "Celtic-fields" als Bezeichnung etabliert hat.

Sie stehen häufig mit Lesesteinhaufen und linearen Steinanordnungen in Verbindung. Aussehen und Ausprägung solcher Feldsysteme weisen darauf hin, dass entgegen früherer Auffassungen urgeschichtliche Siedlungen samt ihrer Agrarflächen nicht nur großräumig und zum Teil planmäßig angelegt, sondern über Jahrhunderte hinweg nachhaltig bewirtschaftet wurden.

In Zusammenarbeit mit den Landes- und Forstbehörden sowie weiteren Experten erforscht Prof. Dr. Maik Stöckmann von der Hochschule Neubrandenburg seit einigen Jahren diese Spuren früherer Landnutzung in heutigen Wäldern und wird den Stand seiner Forschung und erste Ergebnisse in seinem Vortrag im Müritzeum vorstellen. Wer dann nach dem Vortrag durch die laublosen Wälder der Umgebung streift, wird sicher einige Strukturen wiedererkennen.

Der Vortrag der Reihe MiM ist kostenfrei, das Müritzeum bittet um eine Spende.

Quelle: Pressemitteilung, Nationalparkamt Müritz