Seltene Wasserkäfer im Müritz-Nationalpark nachgewiesen

Vorkommen vom Aussterben bedrohter Schwimmkäfer im Müritz-Nationalpark bestätigtMüritz-Nationalpark-Partner

Die neuesten Erfassungen des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie M-V belegen: Die äußerst seltenen Wasserkäfer Breitrandkäfer (Dytiscus latissimus) und Schmalbindiger Breitflügeltauchkäfer (Graphoderus bilineatus) sind im Müritz-Nationalpark zu Hause.

Beide Arten wurden bei Untersuchungen im Sommer 2018 rund um das UNESCO-Welterbegebiet Serrahn nachgewiesen. Der Müritz-Nationalpark leistet damit einen nationalen und internationalen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt.

Breitrandkäfer und Breitflügeltauchkäfer

Der Breitrandkäfer Dytiscus latissimus (LINNAEUS, 1768) ist der größte Schwimmkäfer in unseren Breiten und der zweitgrößte seiner Art in der Welt. Der wie eine Streichholzschachtel große Schwimmkäfer war in Deutschland früher weit verbreitet. Heute ist er in ganz Mitteleuropa vom Aussterben bedroht. Insbesondere die Nährstoffbelastung in vielen Gewässern hat neben klimatischen Ursachen zu einem flächenhaften Aus-sterben der Schwimmkäfer Graphoderus bilineatus und Dytiscus latissimus, geführt. Beide Arten sind daher in den Anhängen II und IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Gemeinschaft gelistet und besonders geschützt. In der Roten Liste Deutschlands wird der Breitrandkäfer als vom Aussterben bedroht geführt, der Schmalbindige Breitflügeltauchkäfer (Graphoderus bilineatus) gilt als gefährdet.

Nationale und internationale Verantwortung im Artenschutz

Deutschlandweite Untersuchungen haben gezeigt, dass der Verbreitungsschwerpunkt des Breitrandkäfers in Südostmecklenburg sowie in Nordostbrandenburg liegt. Im Müritz-Nationalpark befinden sich die letzten individuenstarken Populationen dieser Art innerhalb Deutschlands. Mecklenburg-Vorpommern und das Nachbarland Brandenburg haben für seinen Erhalt eine herausragende Bedeutung und tragen nicht nur eine nationale sondern auch eine internationale Verantwortung für ihren Schutz. Von besonderer Bedeutung ist der Erhalt eines stabilen Grundwasserspiegels und die Vermeidung von hohen Nährstoffeinträgen in den Einzugsgebieten der Vorkommensgewässer. Der Nationalpark bietet hierfür die besten Voraussetzungen.

Quelle: Pressemitteilung, Nationalparkamt Müritz