Tatkräftige Landschaftspflege für Kuhschelle und Co. | Müritz-Nationalpark-Partner

Tatkräftige Landschaftspflege für Kuhschelle und Co.Müritz-Nationalpark-Partner

Am Freitag, den 29. März 2019 begaben sich fünfzehn Freiwillige sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Nationalparkamtes zu einer Wiese am Ostufer der Feisneck. Die Fläche wurde gemäht und es wurden Sträucher entfernt. Damit sollen die Bedingungen für viele seltene Pflanzen, wie beispielsweise die Wiesen-Kuhschelle, verbessert werden. 

Das Nationalparkamt ist dankbar für die tatkräftige Hilfe vom NABU-Regionalverband Müritz und vom Förderverein Müritz-Nationalpark e. V.

Die Wiesen-Kuhschelle bzw. Wiesen-Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) gilt in Mecklenburg-Vorpommern als stark gefährdet (Rote Liste, Kategorie 2) und ist nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt. Für den Erhalt dieser Art besitzt Mecklenburg-Vorpommern eine besondere Verantwortung. Die Bezeichnung Küchenschelle kommt nicht vom Raum wo gekocht wird, sondern ist die Verkleinerungsform von "Kuh" in anderen Regionen Deutschlands (Kühlein, Küchlein). Ebenso wird eine kleine Glocke andernorts als Schelle bezeichnet. Somit ist die Küchenschelle eine kleine Glocke für eine kleine Kuh, sprich Kalb.

Am Ostufer der Feisneck wachsen darüber hinaus viele seltene und bedrohte Pflanzenarten, wie z.B. der Sumpfsitter (Epipactis palustris), die Ästige Graslilie (Anthericum ramosum), die Kartäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum) oder die Sand-Sommerwurz (Orobanche arenaria). All diese Arten sind auf eine regelmäßige Pflege angewiesen, weil sie ansonsten von konkurrenzstärkeren Pflanzenarten verdrängt werden bzw. Sträucher ihnen Licht und Raum nehmen. 

Die Landschaft am Ostufer der Feisneck wird deshalb bereits seit Ende der 1980er Jahre als Naturschutzfläche regelmäßig gepflegt. Die geplante Wiederaufnahme der Beweidung mit Schafen im vergangenen Jahr konnte leider nicht realisiert werden. Deshalb musste jetzt eine umfangreiche Pflege durch Menschen und Maschinen erfolgen.

Quelle: Pressemitteilung, Nationalparkamt Müritz